Gemeinsame Presseinformation von ODVA, OPC Foundation, PI und VDMA
Präzise Energieverbrauchsdaten sind für die Unternehmen von entscheidender Bedeutung, insbesondere um das Ziel der klimaneutralen Produktion zu erreichen.
Dazu hat ein Konsortium von Organisationen nun eine wegweisende Spezifikation für interoperables und effizientes Energiemanagement in der industriellen Automatisierung und Prozessautomatisierung publiziert.
Frankfurt, 31. März 2025 – Ein zentrales Ziel des Maschinen- und Anlagenbaus ist es, künftig klimaneutral zu produzieren. Dieses Bestreben wird durch den European Green Deal der Europäischen Union unterstützt, der darauf abzielt, Europa bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu machen. Um dieses Ziel zu erreichen und zahlreiche weitere Anwendungsfälle umzusetzen, sind präzise Energieverbrauchsdaten in der Produktion von entscheidender Bedeutung. Das Konsortium, bestehend aus den Organisationen ODVA, OPC Foundation, PI und VDMA, hat nun gemeinsam die Veröffentlichung der Version 1.0.0 ihrer wegweisenden Spezifikation für interoperables und effizientes Energiemanagement in der industriellen Automatisierung und Prozessautomatisierung publiziert. Der Vorsitz dieser Gruppe wird vom VDMA übernommen.
Dietmar Bohn, Geschäftsführer der PNO, erklärt dazu: „Die Erfassung und Analyse des Energieverbrauchs in Maschinen und Anlagen ist ein immens wichtiges Zukunftsthema. Wir freuen uns, einen aktiven Beitrag zu dieser wichtigen Initiative zu leisten, um den Energieverbrauch zu optimieren und dadurch die durch Verschwendung und Überschuss entstehenden schädlichen Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren.“
Standardisiertes Informationsmodell auf Basis von OPC UA
Die vorliegende Spezifikation definiert ein standardisiertes Informationsmodell auf Basis von OPC UA, das ein umfassendes Energiemanagement in der industriellen Automatisierung ermöglicht. „Diese Zusammenarbeit im Bereich Power Consumption Management stellt sicher, dass Endanwender über ein hochgradig standardisiertes und interoperables Mittel verfügen, um ihre Ziele in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG) zu erreichen,” erklärt Dr. Al Beydoun, Präsident und Geschäftsführer der ODVA.
Durch die Einführung dieses Standards wird das Energiemanagement in der Industrie erheblich erleichtert: Unternehmen können nun präzise und konsistente Energiedaten noch effizienter erfassen, analysieren und nutzen, um ihre Energieeffizienz weiter zu steigern. Dies trägt nicht nur zur Reduktion der Betriebskosten bei, sondern auch zur Verringerung des ökologischen Fußabdrucks. Die Standardisierung ermöglicht es, innovative Technologien und Best Practices schneller und effektiver zu implementieren, was langfristig zu einer nachhaltigeren und umweltfreundlicheren Produktion beiträgt.
Monitoring und Standby Management: Kerninhalte der neuen Spezifikation
Die Spezifikation umfasst im Wesentlichen zwei Hauptinhaltsfelder: Erstens das Monitoring, also die Anzeige aller Arten von Energieverbräuchen, einschließlich elektrischer Energie sowie Energie von Luft, Wasser oder Kohle. Zweitens das Standby Management, hierunter versteht man das Steuern und Anzeigen von verschiedenen Energiesparmodi auf Maschinen und Komponenten. Es baut auf die Ergebnisse des Forschungsprojekts „Entwicklung von Energiemanagementschnittstellen für IoT-Technologien (IoTEnRG)“ auf. „Ziel des Forschungsprojekts IoTEnRG war, die Ergebnisse der Industrie zur Verfügung zu stellen. Wir konnten unsere Ergebnisse direkt in die Joint Working Group einbringen und somit die Entwicklung der OPC UA Companion Specification signifikant beschleunigen”, sagt Prof. Dr. Niemann vom Institut für Sensorik und Automation der Hochschule Hannover.
„Für die Digitalisierung benötigen wir eine Einigung auf ein gemeinsames Verständnis und die Beschreibung von Daten, auch im Energiebereich. OPC UA liefert genau das. Ich bin stolz, dass wir mit dieser gemeinsamen Gruppe auch einen Beitrag für den Energiewandel beisteuern können und so optimierte Energieeinsparungen durch standardisiertes und effizientes Monitoring fördern”, sagt Stefan Hoppe, Präsident der OPC Foundation.
Machinery Building Block: Ein Schritt zur klimaneutralen Produktion
Der VDMA hat einen grundlegenden Standard für den gesamten Maschinen- und Anlagenbau definiert, der unter dem Namen „OPC UA for Machinery“ bekannt ist. In diesem Standard werden verschiedene Funktionsbausteine spezifiziert. Ein neuer Baustein für Energiemanagement wird auf Basis der Veröffentlichung entwickelt. „Die vier Organisationen haben mit Hochdruck daran gearbeitet, die Informationen zum Energieverbrauch in der Fertigung zu harmonisieren und zu standardisieren. Dies ist ein hervorragender erster Schritt zur Definition eines kommenden OPC UA-Bausteins für den Maschinenbau, der die Maschinen- und Anlagenbauindustrie dem Ziel einer klimaneutralen Produktion einen großen Schritt näherbringen wird“, sagt Andreas Faath, Abteilungseiter VDMA Machine Information Interoperability.
Weitere Informationen finden Sie auf den folgenden Webseiten:
Über ODVA
Die ODVA ist eine internationale Organisation für die Entwicklung von Standards und Handel mit Mitgliedern der weltweit führenden Automatisierungsanbietern. Die ODVA hat es sich zur Aufgabe gemacht, offene, interoperable Informations- und Kommunikationstechnologien für die industrielle Automatisierung voranzutreiben. Zu ihren Standards gehören das Common Industrial Protocol oder „CIP™“, das medienunabhängige Netzwerkprotokoll der ODVA, sowie industrielle Kommunikationstechnologien, wie EtherNet/IP™, DeviceNet® und andere. Für die Interoperabilität von Produktionssystemen und deren Integration mit anderen Systemen befürwortet die ODVA die Einführung von handelsüblichen Standard-Internet- und Ethernet-Technologien als Leitprinzip. Dieses Prinzip wird durch EtherNet/IP veranschaulicht – das heute führende industrielle Ethernet-Netzwerk.
Besuchen Sie die ODVA online unter www.odva.org
Kontakt: Steve Fales
[email protected]
Über OPC Foundation
Seit 1996 unterstützt die OPC Foundation die Entwicklung und Einführung der OPC-Standards für den Informationsaustausch. Als Befürworter und Hüter dieser Spezifikationen ist es die Mission der Foundation, Branchenanbietern, Endbenutzern und Softwareentwicklern dabei zu helfen, die Interoperabilität ihrer Fertigungs- und Automatisierungsanlagen aufrechtzuerhalten. Die OPC Foundation bietet erstklassige Spezifikationen, Technologien, Prozesse und Zertifizierungen, um eine sichere und zuverlässige Interoperabilität zwischen verschiedenen Anbietern und Plattformen zu gewährleisten und die Verlagerung von Daten und Informationen aus der Embedded-Welt in die Unternehmens-Cloud zu ermöglichen. Die OPC Foundation hat weltweit über 1010 Mitglieder in den Bereichen Industrieautomation, IT, IoT, IIoT, M2M, Industrie 4.0, Gebäudeautomation, Werkzeugmaschinen, Pharmazie, Petrochemie und Smart Energy.
Besuchen Sie die OPC Foundation online unter: www.opcfoundation.org
Kontakt: Stefan Hoppe
[email protected]
Über PI
Die PROFIBUS Nutzerorganisation e.V. (PNO) ist der weltweit führende Industrieverband zur Entwicklung, Standardisierung und Verbreitung industrieller Kommunikations- und Automatisierungstechnologien. Gemeinsam mit 23 weiteren regionalen Organisationen, welche alle Mitglieder im internationalen Dachverband PROFIBUS & PROFINET International (PI) sind, sowie den Test-,Trainings– und Beratungs-Zentren bietet die PNO als internationale Community ihren 1.800 Mitgliedsfirmen ein attraktives Portfolio an Leistungen an. Die PI-Technologien decken alle Schlüsselmärkte der industriellen Automatisierung ab, von der Fertigungsautomatisierung über die Prozessautomatisierung bis hin zu „Drive & Motion Control“-Anwendungen.
Besuchen Sie PROFIBUS online unter: https://www.profibus.de
Kontakt: Barbara Weber
[email protected]
Über den VDMA
Der VDMA vertritt 3600 deutsche und europäische Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus. Die Industrie steht für Innovation, Exportorientierung und Mittelstand. Die Unternehmen beschäftigen insgesamt rund 3 Millionen Menschen in der EU-27, davon mehr als 1,2 Millionen allein in Deutschland. Damit ist der Maschinen- und Anlagenbau unter den Investitionsgüterindustrien der größte Arbeitgeber, sowohl in der EU-27 als auch in Deutschland. Er steht in der Europäischen Union für ein Umsatzvolumen von geschätzt rund 910 Milliarden Euro. Rund 80 Prozent der in der EU verkauften Maschinen stammen aus einer Fertigungsstätte im Binnenmarkt.
Besuchen Sie den VDMA online unter: https://www.vdma.org/
Kontakt: Heiko Herden
[email protected]


